Pädagogik
“Es ist nicht vorstellbar,
dass unsere Kultur vergisst,
dass sie Kinder braucht.
Aber dass Kinder eine Kindheit brauchen,
hat sie schon halbwegs vergessen.
Jene, die sich weigern zu vergessen,
leisten einen kostbaren Dienst.”
Neil Postman
Das Kind soll – nach der Grundlage der anthroposophischen Menschenkunde Rudolf Steiners – auf das Leben in der Gesellschaft vorbereitet werden, an dem es als aktiver, kreativer und lebenstüchtiger Mensch teilnehmen kann.
Dabei wird Wert auf eine gesunde, ganzheitliche Entwicklung gelegt und eine voreilige Prägung im Hinblick auf das Leistungsbewusstsein der Erwachsenenwelt vermieden.
Das Kind darf im Waldorfkindergarten in Calw ganz Kind sein – seine vielfältigen kindlichen Kräfte kann es ihm gemäß zur Entfaltung bringen. Diese sind u.a. die Phantasiekräfte, die nicht durch eine Reizüberflutung, wie dies etwa beim Medienkonsum geschieht , früh verschüttet werden sollen und das Kind dadurch in seiner Entwicklung gehemmt wird.
Unser pädagogisches Grundprinzip hierfür ist das nachahmende Lernen, das sich durch die liebevolle, Vorbild gebende Tätigkeit des Erwachsenen individuell entfaltet. In dieses echte und sinnvolle Tun können die Kinder hineinschlüpfen, mitwirken und dabei ihre Fähigkeiten zur Geltung bringen. So wird eine gesunde Entwicklung des Kindes auf vielfältigste und ganzheitliche Weise gefördert. Das Kind wird dadurch für das Leben gestärkt und kann seine Persönlichkeit individuell ausprägen.
Neben vielen anderen Lebensbereichen pflegen wir auch eine aktiv erlebte Naturbegegnung mit den Kindern. Es geht uns darum, den Kindern dabei die verschiedensten Naturerlebnisse der jeweiligen Jahreszeit nahezubringen. Jedoch nicht in dem Extrem ganz im „Außen“ zu sein, sondern es ist uns ein Wichtiges, dem kleinen Kind in erster Linie die häusliche Hülle, das „Innen“ zu geben da es einen für sich überschaubaren Rahmen braucht. Beides – Innen und Außen – ergänzt sich zu einem gesunden Ganzen und bindet das Kind in die Welt ein.
geschrieben von Beate Buck