Das Kind schaut zu dem Erwachsenen auf und geht mit großem Vertrauen in die Welt:
Die Welt ist gut!
Die Umgebung des Kindes muss sich deshalb so verhalten und gestalten, dass das Kind jedes Tun und Sprechen nachahmen könnte.
Mit dieser Einstellung versucht die Waldorferzieherin den Vormittag aktiv mit den Kindern zu gestalten.
Ein wichtiges Element des Tages ist das freie Spiel:
Ganz ohne Vorgaben der Erwachsenen kann das Kind phantasievoll und kreativ einen eigenen Spielraum gestalten.
Ob beim Bauen einer Schlossanlage oder beim Ausritt auf dem Pferd – es folgt dabei ganz seinen eigenen inneren Impulsen.
Schnell bildet sich ein lebendiger, den ganzen Raum erfassendes, gemeinsames Spiel!
Wie in jedem gemeinschaftlichen Zusammenleben gibt es auch im Kindergarten Regeln, die eingehalten werden und durch die das Zusammensein funktioniert.
Die Erzieherin greift in das freie Spiel so wenig wie möglich ein, um es zu lenken oder zu beeinflussen.
Jedoch ist sie innerlich ganz daran beteiligt und begleitet die Kinder in Ihrem Tun.
Dieses “innere Halten” durch den Erwachsenen gibt dem Kind die notwendige Sicherheit und den Rahmen, um sich ganz in sein Spiel hinein zu geben. Die tätigen Erwachsenen – sei es bei der Frühstückszubereitung oder dem handwerklichen Tätigsein – bieten zusätzlich Spielanregungen, wodurch weitere Impulse lebendig werden.
Dazu komme noch weitere Betätigungen wie das Singen und die Sprachpflege, künstlerisch-kreatives Tun wie Wasserfarbenmalen und Kneten mit Bienenwachs, rythmische Spiele, Geschicklichkeitsspiele, Gartenarbeit und Naturerleben, Feste feiern und vieles mehr, das jede Erzieherin individuell für und mit den Gruppenkindern gestaltet.